Ethylen ist ein leichtes Kohlenwasserstoffprodukt. Da es weder im Rohöl noch im Erdgas direkt vorkommt, muss Ethylen aus Zwischenprodukten der Erdöl- und Erdgasraffination erzeugt werden. Im Prinzip wird Ethylen durch Zerlegung größerer Moleküle gewonnen. Diese Zerlegung, Cracken genannt, geschieht in Ethylenanlagen bei Temperaturen zwischen 750 und 850°C. Es gibt hauptsächlich zwei Verfahren, die großtechnisch verwendet werden, und die sich im Wesentlichen durch den Einsatz unterscheiden:
In erdgasreichen Gebieten (z.B. Mittlerer Osten) wird Ethylen aus Ethan erzeugt, welches dort als Nebenprodukt anfällt.
In Europa gewinnt man Ethylen im Wesentlichen aus Rohbenzin („Naphtha“). Dieses Naphtha wird in Erdölraffinerien gewonnen. Anlagen zur Herstellung von Ethylen stehen daher meistens in oder in der Nähe von Raffinerien.